this post was submitted on 17 May 2025
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Aus dem Handelsblatt-Archiv: 400 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr vererbt. Was ist mit jenen, die leer ausgehen? Ein Soziologe erklärt, was Nicht-Erben fühlen.

https://archive.is/G3rC5

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[–] Obelix@feddit.org 35 points 9 hours ago (1 children)

Ich glaube, dass in dieser Debatte zu viel vermischt wird und dass daher fleißig aneinander vorbeigeredet wird: Es gibt einen Unterschied zwischen den Millionenerben, die dann Firmen, Luxusvillen und was nicht alles erben und dabei mit allen Tricks die Erbschaftssteuer umgehen und dem Otto-Normalerben, bei dem es dann eher um ein paar zehntausend Euro geht. Das ist dann vielleicht eine nette Finanzspritze und wenn das Verhältnis gut ist, helfen die Mittelklasse-Eltern vllt. auch vorher in den finanziell kritischen Phasen im Leben aus, aber es ist jetzt nicht diese völlig leistungslose Hängematte, in der man als Erbe gemütlich nichts tut. Diese erbliche Finanzspritze kommt dann aber bei der aktuellen Lebenserwartung auch recht spät im Leben - eher in den 50ern, wenn die Eltern alt werden sogar in den 60ern oder gar 70ern des Lebens.

Und am Ende steckt auch hier wieder der Endgegner aller deutschen Debatten hinter: Die gewaltige Krise auf dem Immobilienmarkt. Woran liegt es, dass die Erben so groß sind? Weil das runtergerockte Häuschen von Oma in den Boomtowns immer noch hundertausende Euro wert ist, in anderen ostdeutschen und ländlichen Regionen aber unverkäuflich. Weil die Mieten so hoch sind, dass alle, die halbwegs mietfrei im Familienheim wohnen können, einfach mehr sparen können, weil nicht alles an Vonovia geht. Weil man im Zweifelsfall das Haus übernehmen kann und nicht 600.000€ für ein eigenes zahlen muss. Und diese Krise steckt wirklich hinter allen Debatten, die wir drumrum führen: Die Kosten für das Bürgergeld oder diverse Sozialleistungen wären nicht so hoch, wenn die Mieten niedriger wären. Mit niedrigeren Mieten und Kaufpreisen hätten alle mehr in der Tasche, außer Vermieter und die Konjunkturlage sähe besser aus, dieser Squeeze in den Gehältern wäre nicht da. Die Leute könnten besser wohnen, eher aus schwierigen Wohnlagen flüchten und sind nicht in Altverträgen gefangen. Hätten wir mehr Wohnraum, könnten wir Flüchtlinge besser integrieren und es gäbe diesen elende Wohnraumkonkurrenzneid nicht. Die Erbfrage wäre weniger brisant.

[–] RQG@lemmy.world 27 points 8 hours ago (2 children)

Ich bin mir ziemlich sicher dass auch der Unterschied zwischen Mittelstand und aufstocker Eltern groß sein wird z.B.

Aber wenn ich in meinem sozialen Umfeld die paar Leute sehe, die alle 10 Jahre ihre 400k Schenkung bekommen, dann kann da niemand ansatzweise mithalten. Mit Ende 20 mietfrei wohnen und ne eigene Firma leiten und nie etwas zurücklegen müssen.

Ich hab in der selben Zeit studiert und gar nichts aufgebaut außer nem Abschluss. Und damit bin ich für Arbeiter Eltern über dem Schnitt.

Die reichen Kinder denken dann auch öfters sie hätten das selbst erarbeitet. Oder sie könnten mir Tipps geben, wie ich das auch schaffe. Joa, elterntausch. Bald auf RTL 2.

[–] zaphod@sopuli.xyz 4 points 4 hours ago

Mittelstand sind Unternehmen, ich glaube du meinst Mittelschicht.

[–] trolske@feddit.org 14 points 6 hours ago

Also ich weiß nicht, alle 10 Jahre 400k ist für mich nicht mehr Mittelstand.