this post was submitted on 07 Jul 2023
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Gezeigt ist die Erschwinglichkeit, also Verhältnis aus Baupreisindex zu Medianeinkommen (blau) in (vor 1989 West-) Deuschland. Zudem habe ich die Erschwinglichkeit mit dem jeweiligen Bauzins gewichtet (orange). Ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler, also kann sein dass man das alles anders nennt, sorry dafür. 😅

Aber hier ist ein hoher Erschwinglichkeitswert schlecht, man braucht mehr Einkommen pro Immobilie und ein niedriger entsprechend weniger Einkommen. Man sieht dass es historisch zwei Zeiträume gab die mit den 2020ern vergleichbar sind. Damals musste man ähnlich viel Einkommen für ein Haus hinlegen. Die Jahre 2000-2015 waren dagegen etwas einfacher, vorallem 2001-2004 waren goldene Zeiten für Häuslebauer. 👍

Gewichtet man das ganze mit dem jeweiligen Bauzins, also relevant für Leute die ein Kredit brauchen, dann sieht Sache etwas ungünstiger für vorallem die 80er aus. 1981 war es demnach noch schwieriger ein Haus zu finanzieren als heute 2023 (Prognose mittels Vierteljahrwerten). Die orangene Line impliziert auch, dass es heute genauso schwer ist eine Immobilie zu finanzieren als 1994, während die blaue, also ohne Zins, eher mit den 80ern zu vergleichen ist. 🤓

Völlig klar ist dass 2022 der absolute worst case seit 50 Jahren war. Nun fallen jedoch die Immopreise schneller als der Zins ansteigt, sodass wir zwar in schwierigen Zeiten leben aber nicht mehr so absurd wie die letzten 2 Jahre. 🥲

Hier noch die zugrundeliegenden normierten (1 @ 1978) nominalen Medianeinkommen, Häuserpreisindices und Bauzinsen:

Häuserpreisindex- und Medianeinkommensentwicklung seit 1978

Quellen sind eine Kombination aus:

Kritik gerne und/oder Verbesserungsvorschläge, aber bedenkt ich bin kein Profi. Trotzdem versuche ich in der extrem überhitzten Medienlandschaft einen kühlen Kopf mittels eigener Überlegungen zu bewahren. #ImmanuelKant

Tl;dr: Boomer hatten es auch sehr schwer in den 80ern! Bessere Zeiten kommen! 🤩

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[–] letmesleep@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ich bin halt keine 40 und die Reallöhne sind in meinem Leben einfach gesunken.

Sie sind im letzten Jahr gesunken. Aber ich denke mal, du wurdest vor 2021 geboren, also wird das für dein Leben nicht stimmen. Zunächst einmal: So heftig ist der Ungleichheitseffekt bei Arbeit gar nicht. Die zunehmende Ungleichheit begründet sich eher aus Kapitaleinkünften, aber die sind gar nicht in der Statistik. Außerdem gibt es auch Gründe zu behaupten, die Reallohnstatistik wäre zu pessimistisch. Sie berücksichtigt z.B. auch Teilzeitbschäftigte. Für Menschen in Vollzeit (also das traditionelle Alleinverdienermodell) sieht sie positiver aus. Die Haushaltseinkommen sind jedenfalls auch für den Median gestiegen (und die Haushaltsgröße ist gesunken, das ist also wirklich ein positives Zeichen).

Das was ich "Gejammer" nenne, hat sogar einen Namen: Rosy Retrospection. Menschen überschätzen tendenziell wie schön es früher war.

Bitte verstehe mich nicht falsch: Wir haben hier Probleme. Ungleichheit ist auch ein Problem, wenn sie sich auf ungerechter Verteilung der Gewinne und nicht der Verluste bezieht und da habe ich noch gar nicht mit dem ökologischen Rattenschwanz angefangen. Nur bringt es halt nichts, sich da noch zusätzliche Probleme auszudenken.

[–] CosmoNova@feddit.de 1 points 1 year ago

Sie sind im letzten Jahr gesunken. Aber ich denke mal, du wurdest vor 2021 gebore Tu bitte nicht so als wäre das eine einmalige Sache gewesen. Sie sind heute niedriger als Anfang der 90er, was wir vor allen wachsender Steuerbelastungen in dem Jahrzehnt zu verdanken haben. in den 2000ern kam dann noch die Arbeitsreform hinzu, die das Monstrum Niedriglohnsektor ins Leben gerufen hat.

Außerdem gibt es auch Gründe zu behaupten, die Reallohnstatistik wäre zu pessimistisch. Sie berücksichtigt z.B. auch Teilzeitbschäftigte. Was beim größten Niedriglohnsektor Europas durchaus sinnvoll und gar nicht pessimistisch ist. Es bildet lediglich die Realität ab.