this post was submitted on 04 Feb 2024
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[–] Knusper@feddit.de 18 points 5 months ago (2 children)

Links wie rechts locke der Algorithmus die Leute in immer radikalere, intolerantere Blasen.

Das ist mittlerweile auch meine größte Befürchtung. Es passiert so viel auf der Welt und es wird über so viel berichtet, dass du jemanden wirklich 24/7 mit Nachrichten zu schütten kannst und trotzdem noch alles mögliche auslassen kannst, was nicht in's politische Lager passt.

Das sorgt dann dafür, dass sich beide Seiten gut informiert fühlen, auch immer wieder in ihrem Schubladendenken bestätigt fühlen, weil der Algorithmus oder die Bubble genau das herauskristallisiert, und wenn man dann mal mit jemand spricht, der/die in's andere Lager geschoben wurde, dann fühlt man sich, als wäre die andere Person komplett realitätsfern oder uninformiert, weil sie eine andere Realität präsentiert bekommt...

[–] muelltonne@feddit.de 30 points 5 months ago (1 children)

Wobei du hier nicht den weiteren Kontext unterschlagen solltest:

Auch dass viele junge Menschen Social Media intensiv nutzen, wird als eine mögliche Ursache für den Geschlechtergraben diskutiert. Links wie rechts locke der Algorithmus die Leute in immer radikalere, intolerantere Blasen. Die wachsende Spaltung innerhalb der jungen Generation wird begleitet von einer geringeren Bereitschaft, sich mit Andersdenkenden einzulassen. Laut Change Research ist für 76 Prozent der jungen Amerikanerinnen die schlimmste «Red Flag», das alarmierendste Warnzeichen, wenn sich ein Mann als Trump-Anhänger identifiziert. Der schlimmste Abturner für die gleichaltrigen Männer (64 Prozent) wiederum ist, wenn sich die Frau als Kommunistin zu erkennen gibt. Politische Haltungen sind bei der Partnerwahl keine Nebensache mehr, sondern ein Knackpunkt. Es geht um «Identität». Durch diesen allgemeinen Trend wird die «Paarungslücke» – die sich ohnehin ergibt, weil die meisten Akademikerinnen sich einen Partner mit gleichem Bildungsstand wünschen, während sich viele Männer beim Daten bildungstechnisch «nach unten» orientieren – noch intensiviert. Entsprechend würden 71 Prozent der demokratischen College-Studierenden laut einer Analyse der Nachrichten-Website Axios auf keinen Fall auf ein Date mit jemandem gehen, der gegensätzliche politische Meinungen hat – wobei diese Position bei den jungen Frauen noch ausgeprägter ist als bei den jungen Männern. Doch nur 31 Prozent der befragten studierenden Republikaner sehen dies so eng.

Blasen sind halt nicht gleich und wir sollten nicht so tun als ob jede Blasenbildung gleich falsch wäre. Wir müssen auch gar nicht drüber diskutieren, dass Trump eine richtig miese Type ist. Ein Vergewaltiger. Antidemokrat. Ein richtiges Ekelpaket. Und natürlich ist es halt ganz objektiv beim Dating eine riesige rote Warnflagge, wenn dein Date sich als Anhänger eines Vergewaltigers und Arschlochs erweist. Das ist halt doch etwas völlig anderes als wenn du selbst dein Date dann politisch völlig verblendet als "Kommunistin" bezeichnest, was gerade im US-Kontext und bei Trumpisten natürlich total bekloppt ist, weil für die schon der Seeheimer Kreis der SPD kommunistisch ist.

Oder anders gesagt: Wenn du deinen Freundeskreis konsequent arschlochfrei hälst und alle Arschlöcher rauswirfst, dann ist das zwar eine Blasenbildung, aber eben nicht schlimm.

[–] letmesleep@feddit.de 3 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

aber eben nicht schlimm.

Eben doch. Die gehen davon ja nicht weg, sondern werden schlimmer. Irgendwie muss man schon versuchen mit ein paar "Arschlöchern" zumindest in begrenztem Austausch zu bleiben und zu versuchen zu verhindern, dass sich Weltbilder gänzlich verschließen.

Ich verstehe den Ansatz auch und als weißer Mann hätte auch nicht allzu viel zu befürchten, wenn die rechten Fanatiker die Macht übernehmen, aber Probleme zu ignorieren hilft nun einmal nicht.

[–] tryptaminev@feddit.de 3 points 5 months ago (1 children)

Zwischen "begrenztem Austausch" und Freundschaft liegt doch ein weites Feld.

[–] letmesleep@feddit.de 1 points 5 months ago

Ja, ich meinte eigentlich eher etwas von "so viel wie zumutbar". Es geht mir eher darum, dass man Freundschaften zu AfDlern nicht automatisch aufkündigen sollte. Man sollte halt versuchen so gut man kann zu verhindern, dass andere Menschen nicht abdriften. Nicht jeder kann, was Daryl Davis tut, aber das ändert nichts daran, dass Daryl Davis ein Vorbild für die gesamte Menschheit ist.

[–] DerTobi_NerdsWire_de@feddit.de 3 points 5 months ago

Gut, wirklich, das feddit, generell nicht so einen Algorithmus hat. Kein Ad Cookie etc.