Der Mangel an Rekruten ist also jetzt schon so schlimm, was?
Ich sehe darin einen Schritt in Richtung einer Militarisierung unserer Gesellschaft. Ist bei mir nicht willkommen.
Soldaten gehören nicht geehrt.
Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!
Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos
Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !
Banner: SirSamuelVimes
Der Mangel an Rekruten ist also jetzt schon so schlimm, was?
Ich sehe darin einen Schritt in Richtung einer Militarisierung unserer Gesellschaft. Ist bei mir nicht willkommen.
Soldaten gehören nicht geehrt.
Glorifizierung von Militär. Genau was Deutschland beim rutschen in den Faschismus dringend braucht.
Soldaten gehören nicht geehrt.
Nicht glorifiziert. Eine gewisse Dankbarkeit kann die Gesellschaft aber schon zeigen. Ich versuche Soldaten ein wenig wie die Leute, die die Kanalisation reinigen zu sehen. Das ist absolut kein glamouröser Job, aber ich weiß, dass er gemacht werden muss und ich bin dankbar, dass es Freiwillige gibt, die ihn übernehmen.
Wenn man in die anderen Länder schaut die Veteranen ehren sieht man aber dass dort die Veteranen auch nur Propaganda-wirksam geehrt und trotzdem bei praktischen Belangen die Geld kosten (wie medizinische Versorgung) wie Dreck behandelt werden.
Finde den Vergleich etwas unpassend. Die Kanalisation zu reinigen geht nicht mit moralisch und rechtlichen Problemen einher. Letztlich verpflichtet sich ein Soldat im Auftrag des Staates Gewalt auszuüben und zu töten. Das kann legitim und notwendig sein, ist es aber häufig nicht.
Einen Tag der Kanalarbeiter fände ich sehr gut. Es gibt meiner Meinung nach zu wenig Bewusstsein, für all die Jobs, die unsere kritische Infrastruktur am laufen halten. Ich finde das sind "glamouröse" Arbeiten.
Immer noch nichts aus der Ukraine und Israel gelernt? Es gibt Tyrannen auf der Welt. Daran kann man leider nichts ändern. Und Tyrannen verstehen nur eine Sprache.
Wenn man nichts dran ändern kann, brauchen wir auch nicht unsere Jugend zu verheizen.
Also Aggressoren lieber Gedanken und Gebete entgegen stellen, damit diese ins Land einmarschieren und dann schalten und walten können? Na die Jugend wirds dir danken nicht fürs eigene Land "verheizt" worden zu sein, sondern dann von einem Tyrann ausgebeutet zu werden.
Die Bedrohung durch Tyrannen kommt doch in Deutschland nicht von außen, sondern von innen. Diese Fokussierung auf die nationale Identität und das Militär bietet dem Vorschub.
Und genau um das zu verhindern brauchen wir das Militär. Si vis pacem para bellum.
Ob der extra Feiertag jetzt wirklich nötig ist, ist eine Sache.
Lieber sollte offen über die physischen und psychischen Schäden der Soldaten gesprochen werden, und diese auch ausreichend Unterstützung bekommen.
ne lieber thoughts and prayers wie die usa
Bin ich froh, dass mein Zivildienst (im Krankenhaus) nicht geehrt wird.
Wäre mir zu peinlich, dafür extra Lob zu fordern.
Ich hab geklatscht
Mit beiden Händen
Jetzt werd nicht gierig! Vor 2 Jahren oder so wurde für dich geklatscht!
Bitte nicht. Das wird einfach nur in einem weiteren rechten Kulturkampf enden
Hier in Finnland gibt es jährlich ne Militärparade, jeweils in einem Dorf zufällig ausgewählt. Ist dann nicht besonders groß, wird aber im Fernsehen übertragen. Und es gibt einen Veteranentag. Und Veteranen werden bei verschiedenen Staatsfeierlichkeiten eingeladen und/oder geehrt.
Finnland hat natürlich auch ein Naziproblem, allerdings ist aufgrund der geografischen Lage auch so die Zustimmung zum Militär definitiv höher als in Deutschland. Also ich glaube nicht, dass die Menschen kriegsbegeistert sind. Eher realistisch und ihrer unfreundlichen Nachbarschaft bewusst.
In Deutschland habe ich immer das Gefühl, dass die Menschen gewisse Probleme in der Welt gerne ignorieren. Wir können es ja auch, da wir umgeben von Verbündeten sind. Allerdings schicken auch wir Soldaten in verschiedene Krisengebiete, von denen nicht alle wiederkommen. Und die, die wiederkommen zahlen häufig trotzdem einen Preis, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Es ist nicht unbedingt schlecht, dass in das gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen.
Natürlich werden dann auch ein paar Nazis den zweiten Weltkrieg zelebrieren. Aber das sollte den Rest von uns nicht davon abhalten, die Rollen bestimmter Mitglieder unserer Gesellschaft zu würdigen.
Dann ist die erste Frage, warum wir Soldaten in bestimmte Gebiete schicken.
Den Soldatinnen und Soldaten, die in Afghanistan gedient haben, hat man ja sehr groß gewürdigt, indem man Hals über Kopf das Land verlässt, die Taliban alles übernehmen lässt, und die Ortskräfte, die mit den Deutschen zusammengarbeitet haben, ans Messer geliefert hat. Da werden sich die Soldaten ja wirklich geehrt gefühlt haben, dass sie dafür ihr Leben riskiert haben...
Dann ist die zweite Frage, warum die Versorgung von Veteranen in Deutschland so schlecht ist.
Ich kenne jemanden, der als gebrochener Mensch aus Afghanistan zurückgekommen ist. Die Unterstützung für Veteranen, v.a. der schnelle Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe in Deutschland ist ein Witz. Damit wäre ihm und vermutlich den meisten anderen Soldaten tausend mal mehr geholfen, als mit irgendeiner Glorifizierung durch fettgefressene Politiker.
Ich hab allerdings immer den Eindruck so Veteranen-Ehrung in den Ländern wo das existiert ist immer eher ein Teil des Propaganda-Arms des Militärs der weitere arme Schweine überzeugen will in diesen nutzlosen Kriegen zu sterben als eine echte Respekt-Bekundung.
Was ist denn hier los? Warum all der Hass auf die Bundeswehr? Mir wäre natürlich eine Welt lieber in der wir kein Militär bräuchten aber in so einer Welt leben wir nun mal einfach nicht.
Diese Männer und Frauen stellen sich in den Dienst der Bundesrepublik Deutschland vereidigt auf Recht und Freiheit und mit demokratischen Mandat. Wer es nicht hinbekommt weiter zu denken als "Soldat=2WK=Nazis!!!11elf!!!" der muss sich mal Gedanken machen ob er nicht doch mit den Leuten die Ausländer mit Verbrechern gleichsetzen zu viel gemein hat. Beides sind absolut dumme Kurz- und Fehlschlüsse.
Man hat überall schlechte Menschen. In JEDER Gruppe. Daher Danke wem Dank gebürt und Strafe wem Strafe gebürt.
Wir haben einen haufen Berufsgruppen die wichtig sind, aber wir haben keinen Veteranen Tag für die Leute die völlig überarbeitet und unterbezahlt alte Menschen beschäftigen, wir haben keinen Veteranen Tag für Lehrer welche die nächste Generation vorbereiten, wir haben keinen Veteranen Tag für Müllarbeiter, keinen Veteranentag für die Rettungssanitäter, oder für Wissenschaftler.
Hier werden spezifisch die Menschen an der Waffe mehr geehrt als andere wichtige Jobs der Republik. Und die Frage ist warum?
Warum haben wir keine Fackelmärsche und Paraden für die Wissenschaft oder für Ingeneure? Wo denkst du wird es hingehen wenn wir die Faust Deutschlands über die Wissenschaft hochheben?
wir haben keinen Veteranen Tag für Lehrer welche die nächste Generation vorbereiten, wir haben keinen Veteranen Tag für Müllarbeiter, keinen Veteranentag für die Rettungssanitäter, oder für Wissenschaftler. Warum haben wir keine Fackelmärsche und Paraden für die Wissenschaft oder für Ingeneure? Wo denkst du wird es hingehen wenn wir die Faust Deutschlands über die Wissenschaft hochheben?
Wir hatten doch Balkonapplaus für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, das muss reichen.
Man hat überall schlechte Menschen. In JEDER Gruppe.
Ja, aber die Bundeswehr kriegt es seit Jahrzehnten nicht geschissen, den braunen Sumpf in ihrer Mitte auszutrocknen. Das ist mehr als bedenklich für eine Instituion, deren Sinn doch die Verteidigung dieses Staates und seiner Grundwerte ist. Außerdem ist es eine Beleidigung für die wahrscheinlich trotzdem nicht wenigen anständigen Menschen in der Bundeswehr. Hier versagt die Institution. Dass die Institution, die hier so sträflich und systematisch versagt, eine notwendige Institution ist, macht das Versagen nur noch verwerflicher.
Daher Danke wem Dank gebürt und Strafe wem Strafe gebürt.
Genau diese Argumentation würde ja einem pauschalen Veteranenfeiertag widersprechen. Wenn sich jemand verdient gemacht hat, gerne auch persönlich öffentlich ehren, von mir aus mit Orden, Bild in der Zeitung und Sonntagsreden von Politikern. Es soll ja Leute geben, die auf sowas stehen. Aber ein pauschaler Feiertag, der alle ehrt, würde ja auch die zu Unrecht ehren, denen eigentlich Strafe gebührt, und damit auch den Dank für die, denen Dank gebührt, entwerten.
Leider hat eine Organisation wie die Bundeswehr schon alleine durch ihre Natur eine verstärkte Anziehungskraft auf Leute, deren Gesinnung nicht unbedingt mit den Grundwerten vereinbar ist, zu deren Verteidigung sie existiert. Durch einen Veteranenfeiertag würde man diese Anziehungskraft noch verstärken.
Was bislang in dieser Diskussion und auch in der generellen Diskussion vollständig ausgeblendet wird ist, dass die Bundeswehr und ihre Soldat:Innen mal als Bürger:Innen in Uniform konzipiert war. Diese Stellung ist ohnehin schon durch die Abschaffung der Wehrpflicht verwischt worden. Das kostenlose Fahren von uniformierten Soldat:Innen sollte das schon verbessern. Letztendlich müssen wir aber ernsthafter darüber nachdenken, wie wir vermeiden, dass die Bundeswehr zu einer Parallelwelt wird, einer die von außen regelmäßig in Politik, Medien und Gesellschaft verspottet oder defamiert wird. Das führt doch nur weiter dazu, dass Angehörige der Bundeswehr sich nur noch vom rechten politischen Rand verstanden fühlen.
Überhaupt erinnert mich die Diskussion an ein Dossier in der SZ von vor ein paar Jahren, als ich selber noch bei der Marine freiwillig diente. Darin ging es um die Verwunderung des Autors über die Entrüstung Linksdenkender über die rechten Strukturen in der Bundeswehr. Linksdenkende, die allesamt nicht gedient haben. Die Bundeswehr und auch die Polizei oder andere Institutionen wirst du nicht von außen, sondern von Innen ändern. Daher mein Appell, denkt ernsthaft darüber nach, nicht vielleicht doch Soldat:In zu werden, um den Laden von Innen umzukrempeln und als gute beispielhafte (Unter-) Offiziere zu führen.
Und dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ein Veteranentag die beste Idee ist. Die Soldat:Innen mehr in die Gesellschaft zu holen ist gut, aber das kann man auch am Tag der Einigung oder am Volkstrauertag (Ex Heldengedenktag) machen.
Jetzt kommt ein Hot Take von mir: Ich gucke mir diesen Faden an und bin auf den ersten Blick nicht begeistert von der Feindseligkeit die augenscheinlich an den Tag gelegt wird.
Bei näherer Betrachtung feiere ich aber folgendes: Es existiert durchaus ein Bewusstsein für den Bedarf an Soldaten. Die meisten würdigen den Dienst auf ihre eigene Art und Weise. Gleichzeitig besteht Angst vor blindem Nationalstolz und Militarismus. Es liegt doch in der Natur der Thematik das die Gefühle gemischt sind. Ich selbst weiß nicht wie ich zu diesem Feiertag stehe und es ist auch schwer zu beurteilen ob das irgendetwas ändert.
Die Bundeswehr ist (mMn leider) wichtig, auch wenn ich mir eine Welt wünsche in der kein Mensch jemals zu einer Waffe greift. Es ist mir dennoch wichtig das genau diese zwiegespaltene Stellung, wie wir sie hier im Faden haben, in diesem Land haben erhalten bleibt. Denn blinder Nationalismus oder Militarismus kann mir gestohlen bleiben. Danke an die Bundeswehrler das sie dieses Klima aushalten.
"Freu" mich schon richtig auf die Fackelmärsche mit Bannern, auf denen steht "Ehre allen gefallenen deutschen Soldaten", zusammen mit dem Tatzenkreuz, das natürlich kein Balkenkreuz und deshalb überhaupt gar nicht rechts ist.
zusammen mit dem Tatzenkreuz, das natürlich kein Balkenkreuz und deshalb überhaupt gar nicht rechts ist.
Da ist doch irgendwo ein Haken dran!
Endlich wird Militarismus in Deutschland wieder salonfähig gemacht. Den Kaiser hätte es jedenfalls sehr gefreut und den Adolf natürlich auch.
Hmm, Tag des Waffenstillstands im 1. Weltkrieg ist nicht schlecht, aber man hätte ruhig auch den 3. November nehmen können.
Das empfinde ich als Beleidigung. Das besudelt mal wieder nur die Revolution. Die Kieler Matrosen haben gegen den Krieg, gegen ihr Vaterland, gegen den Befehl und gegen das Militär rebelliert.
Ist der Lohn nicht schon Dank genug? Reicht Klatschen nicht?