Kurz gesagt geht es dem VW-Konzern (Vorstand, nicht Mitarbeiter) darum, dass sie sehen, dass der Verbrennungsmotor an sich ein Auslaufmodell ist, und die Konkurrenz aus China was E-Autos angeht, stark ist. Daher rechnen sie damit, in den nächsten 10-20 Jahren starke Gewinneinbußen zu machen, weswegen sie jetzt schon "zu sparen anfangen" wollen (wohlgemerkt nur bei den Mitarbeitern, nicht bei den Dividenden).
DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org
___
Und auch nicht bei allen Mitarbeitern, wie z.B. dem höheren Management und Vorständen.
Schnell meine Verständnis zusammengefasst: Alle in China wollen E-Autos. VW machen ein Großteil deren Umsatz in China. Jetzt wird den Gewinn wahrscheinlich in den kommendenn Jahren immer weniger, weil die schlechten E-Autos produzieren.
(Falls Sprachfehler euch nerven: deutsch ist nicht meine Muttersprache und ich bin zu faul jetzt alles oben zu prüfen <3)
Heute zufällig von einem Kollegen gehört, der in China war und ein paar Autos (Xiaomi, Nio, XPeng) getestet hat. Mein Eindruck war, dass das Problem von VW nicht das "E" ist. Ok, "battery swapping" ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.
Ein VW ID7 kostet in China wohl grob die Hälfte. Es wäre also trotz EU-Strafzoll vielleicht günstiger einen aus China zu importieren statt hier zu fertigen.
Chinesische Autos sind in Sachen "Schnickschnack" (bspw Sprachsteuerung) wohl sehr gut. Sowas wird in Europa nicht so geschätzt (und deswegen vermutlich selten verkauft). Ich kann mir gut vorstellen, dass VW da durch Deutschland-Bias nicht mithält.
Ok, “battery swapping” ist etwas was wir hier nicht kennen, was in China aber wohl läuft. Keine Ahnung ob VW China das kann.
Ich hab mich schon immer gefragt warum das in E-Autos fest verbaut wird. Bei so gut wie allem anderen was eine Batterie hat kann man die raus nehmen, eine neue rein tun, und die leere Batterie in Ruhe aufladen. Aber beim Auto soll das auf einmal nicht mehr gehen? Ich mein OK, die Batterien sind fett, aber dann hat man halt Batteriewechselstellen statt Tankstellen. Heißt immer noch du musst nicht ewig rumstehen und laden.
Ich denke mal, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass deutsche Hersteller gerne sehr große Batterien einbauen (Stichwort "Reichweitenangst") und dann am Gewicht sparen müssen, damit es nicht völlig aus dem Ruder läuft. Und Wechselakkus sind halt schwerer als fest eingebaute, nehmen mehr Platz weg und lassen auch weniger Freiheit dabei, wo genau man die einzelnen Akkuzellen unterbringt. Ist eigentlich ähnlich wie bei Smartphones.
Ich würde auch noch ne gehörige Portion geplante Obsoleszenz unterstellen. Passt einfach bei modernen Autos ins Gesamtbild. Es wird ja auch viel Aufwand getrieben, um einfache Reparaturen unnötig kompliziert zu machen, dass man für Kleinigkeiten Werkstattstunden verkaufen kann.
Ich hab mich schon immer gefragt warum das in E-Autos fest verbaut wird. Bei so gut wie allem anderen was eine Batterie hat kann man die raus nehmen, eine neue rein tun, und die leere Batterie in Ruhe aufladen. Aber beim Auto soll das auf einmal nicht mehr gehen?
Es lohnt sich einfach nicht.
Auf der Fahrzeugseite mechanisch extrem aufwendig, ohne genormte Akkus nur mit Vendor-Lock-In, per Kabel laden muss trotzdem noch funktionieren.
Die Wechselstationen sind auch extrem aufwendig und müssen auch erstmal aufgebaut werden, es sind zusätzliche Akkus vorzuhalten, und das ist eines der teuersten Teile. Demgegenüber sind Ladestationen spottbillig und jeder kann sie aufstellen und betreiben. Und für sinnvolle Nutzung braucht es ein dichtes Netz an Wechselstationen, es nutzt mir ja nix, wenn ich erst 50km Umweg fahren muss, um zu wechseln. Auf der Strecke bin ich vorher schon an mindestens 10 Ladestationen vorbeigefahren.
Dazu sind die Ladegeschwindigkeiten inzwischen so gut, dass der Unterschied zwischen Laden und Wechseln gar nicht so groß ist, besonders wenn an der Wechselstation mal was los ist. Bei etwas mehr als 5 Minuten pro Wechsel am Beispiel Nio, gehen maximal 10 Fahrzeuge pro Stunde. Stehen 3 Fahrzeuge vor einem in der Reihe, dauert es auch 20-25 Minuten bis man einen vollen Akku hat. In der Zeit ist der Akku auch an der Ladestation fast voll.
Dazu noch für viele die Möglichkeit zu Hause oder in Alltags-Situationen zu laden, so dass man die Wechselstation nur auf Langstrecke benötigt.
Und als letzter Punkt die Kosten. Wechselakkus funktionieren nur mit Mietmodell, und das will in Deutschland niemand, wie man schon vor 10 Jahren bei Renault gesehen hat. Schaut man sich das Beispiel Nio an, sind die Kosten für den Mietakku so hoch, dass das einfach uninteressant ist.
Und dann noch meine persönliche Einschätzung: Die Reichweite eines modernen BEV mit 60-80kWh Akku liegt im Bereich 400-500km im Sommer und 300-400km im Winter. Das ist für den Otto-Normal-Deutschen für 95% der alltäglichen Strecken ausreichend und man bricht sich keinen ab, die paar Mal im Jahr auf längeren Strecken mal eine halbe Stunde Laden einzuplanen. Ich hab inzwischen knappe 80.000km sowohl mit kleinen BEV (e-Up) als auch mittleren und großen BEV (Model 3/Y, Enyaq) mit Strecken bis 800km, und ich will auf keinen Fall wieder einen Verbrenner zurück.
Es lohnt sich einfach nicht.
Auf der Fahrzeugseite mechanisch extrem aufwendig, ohne genormte Akkus nur mit Vendor-Lock-In, [...]
Und für sinnvolle Nutzung braucht es ein dichtes Netz an Wechselstationen, es nutzt mir ja nix, wenn ich erst 50km Umweg fahren muss, um zu wechseln. Auf der Strecke bin ich vorher schon an mindestens 10 Ladestationen vorbeigefahren.
Nun das sind aber ja lösbare Probleme. Muss man das halt normieren. Stehen ja auch überall Tankstellen rum und die kann ich mit jedem Verbrenner benutzen. Und Ladestationsnetz war auch mal weniger dicht.
Bei etwas mehr als 5 Minuten pro Wechsel am Beispiel Nio
Oh interessant das es sowas in Europa ja doch schon gibt anscheinend, wusste ich noch gar nicht.
Ja 59 Stationen ist jetzt halt nicht so viel, und fünf Minuten Wechselzeit ist natürlich auch nicht so geil, aber wenn das normiert wird und sich da mehr Hersteller an der Entwicklung und Infrastruktur beteiligen kriegt man da doch bestimmt eine schnellere und dichtere Lösung hingestellt.
Das Problem ist halt wohl eher das die Hersteller keinen guten Anreiz zur Standardisierung haben wie du schon eingangs sagtest, müsste halt wenn dann irgendwie politisch verordnet werden.
Nun das sind aber ja lösbare Probleme. Muss man das halt normieren. Stehen ja auch überall Tankstellen rum und die kann ich mit jedem Verbrenner benutzen. Und Ladestationsnetz war auch mal weniger dicht.
Klar, alles lösbar, aber teuer und aufwendig. Ladestationen sind gegenüber Wechselstationen spottbillig und geradezu Low-Tech. Praktisch jeder kann sich eine Ladestation hinstellen, sogar rein privat.
Akkuwechsel löst ein Problem, das es nicht mehr gibt, das höchstens noch in den Köpfen vieler existiert, die sich meist mit dem Thema noch nichtmal auseinandergesetzt haben. Und mit der Weiterentwicklung der Akkutechnologie wird das noch weniger interessant. Schon heute haben wir BEVs im Massenmarkt, die 300km in weniger als 15 Minuten nachladen können.
Das Problem ist halt wohl eher das die Hersteller keinen guten Anreiz zur Standardisierung haben wie du schon eingangs sagtest, müsste halt wenn dann irgendwie politisch verordnet werden.
Ich sehe da eher das Kostenproblem. Zusätzliche Akkus und die teuren Wechselstationen. Und das wird natürlich an die Kunden weitergegeben, geht ja nicht anders. Dementsprechend uninteressant sind die Preise auch aktuell.
Wenn man die Akkus noch netzdienlich einsetzen kann, während sie in der Station liegen, dann kann man damit natürlich noch ein wenig Nebenverdienst reinholen und die Preise drücken, aber am Ende glaube ich nicht dran, dass Akkuwechsel für große Akkus wie im BEV jemals relevant wird. Für kleinere Akkus mag das vielleicht anders aussehen, bei Motorrollern u.Ä. wo man tragbare Akkupakete nutzen kann, mag das vielleicht interessanter sein. Aber auch da vermutlich eher Großstadtbereich, wo die Nutzer keine sinnvolle Lademöglichkeit zu Hause haben.
Klar, alles lösbar, aber teuer und aufwendig. Ladestationen sind gegenüber Wechselstationen spottbillig und geradezu Low-Tech. Praktisch jeder kann sich eine Ladestation hinstellen, sogar rein privat.
https://www.youtube.com/watch?v=45KxduXucTo
Das sind diese Chinesischen Wechselstationen. Dauert 2-3 Minuten je nachdem wie du messen möchtest, und sieht jetzt weder exorbitant teuer noch High-Tech aus. Das ist hier halt alles zu teuer weil es da keine Standards gibt. Autos alle unterschiedlich groß, alle unterschiedliche Akkus, und natürlich sowieso alle fest verbaut im Moment. Aber wenn da jetzt die EU hinginge und sagte "Hey hier ist die Modellwechselstation, ab Jahr X müssen alle Autos da drauf passen und Akkus nach Standard Y benutzen" dann würden sich das halt wieder ganz schnell ganz anders rechnen.
Schon heute haben wir BEVs im Massenmarkt, die 300km in weniger als 15 Minuten nachladen können.
Naja das ist im Worst-case immer noch Faktor 5 langsamer, zumal du aus einem Wechsel je nach Akku und Verbrauch mehr als 300km bekommst. Heißt also bei einem Akkuwechsel hättest du immer noch 12 Minuten über für Schlange stehen und was auch immer im Vergleich.
Wenn man die Akkus noch netzdienlich einsetzen kann, während sie in der Station liegen, dann kann man damit natürlich noch ein wenig Nebenverdienst reinholen und die Preise drücken
Das ist natürlich eine super Idee. Wir brauchen ja sowieso Netzspeicher für die Energiewende, warum nicht Synergien mit der Mobilitätswende nutzen.
aber am Ende glaube ich nicht dran, dass Akkuwechsel für große Akkus wie im BEV jemals relevant wird.
China nicht relevant genug?
Für kleinere Akkus mag das vielleicht anders aussehen, bei Motorrollern u.Ä. wo man tragbare Akkupakete nutzen kann, mag das vielleicht interessanter sein.
Was in Asien auch längst Gang und Gäbe ist. Siehe Gogoro Scooter zum Beispiel.
Aber auch da vermutlich eher Großstadtbereich, wo die Nutzer keine sinnvolle Lademöglichkeit zu Hause haben.
Was aber ja die Masse der Nutzer ist... Und es gibt ja nicht nur Private, das Beispielvideo oben ist z.B. nur für Taxis soweit ich das verstehe. Keine Ahnung, ich sehe da schon irgendwie den Sinn hinter. Und wenn man da mal ordentlich Ingenieurstunden draufschmeißt kriegt man das Prozedere bestimmt auch noch auf unter 3 Minuten von Anfang bis Ende.
Das sind diese Chinesischen Wechselstationen. Dauert 2-3 Minuten je nachdem wie du messen möchtest, und sieht jetzt weder exorbitant teuer noch High-Tech aus.
Doch, das sieht teuer aus. Ein Haufen Mechanik, die für Lasten von mehreren hundert Kilo ausgelegt sein muss. Hintendran die Lagerstätten für die Akkus mit elektrischen Anschlüssen.
Es braucht Wartungspersonal, das schnell verfügbar ist, um einen Defekt zu beheben, weil ein Ausfall den kompletten Verdienstausfall bedeutet.
Dazu noch die Akkus selbst. Ich weiß nicht, wie das so kalkuliert wird, aber bei 5-6 Minuten Wechselzeit kriegt man 10 Autos die Stunde durch. Ein Akku kann man innerhalb dieser Stunde halbwegs schonend wieder auf 80% bekommen. Das bedeutet aber auch, 10 Akkus müssen für die Vollauslastung in Reserve liegen.
Ich finde leider keine Informationen zu den Kosten einer Wechelstation, ich gehe aber davon aus, dass man in den Regionen einer Tankstelle liegt, also locker 7-stellig.
Eine einzelne HPC-Ladestation kostet alles komplett, Hardware und elektrischer Anschluss, ca. 150.000€. Stellt man mehrere hin, wirds schnell günstiger pro Ladepunkt. Man kann die Säule fast überall hinstellen, es braucht nicht unbedingt ein eigenes Grundstück. Fällt eine Säule aus, stehen meist noch andere daneben, Wartungspersonal kann dann zu den normalen Werkzeiten ausrücken.
China nicht relevant genug?
In China wird sowas wie irre subventioniert. Wenn der Plan sagt, dass es gemacht werden soll, dann wirds gemacht, koste es, was es wolle.
Der Hauptgrund für so viele BEV ist die immense Luftverschmutzung in den Großstädten. Bevor dort die Leute reihenweise umkippen, musste gehandelt werden. Das ist nicht die Situation, die ich gerne in Deutschland hätte.
Dazu passend, sind die Wechselstationen in China hauptsächlich in Großstadtbereichen. In dünn besiedelten Bereichen gibts fast nix, da nutzt Dir das ganze System nix
Hier sind ein paar interessante Übersichtskarten: https://www.researchgate.net/figure/NIO-battery-swapping-network_fig1_358870843
Der Artikel ist eh interessant, da sind auch mittlere Wartezeiten drin, und die sind je nach Station mit bis zu 15 Minuten gar nicht mal so gering.
Und wenn man da mal ordentlich Ingenieurstunden draufschmeißt kriegt man das Prozedere bestimmt auch noch auf unter 3 Minuten von Anfang bis Ende.
Sicher, Optimierungsmöglichkeiten gibts bestimmt, beim Akku ja auch. Ist halt immer eine Frage des Kosten/Nutzen-Verhältnis, und da sehe ich heute bereits keinen Vorteil von Akkutausch gegenüber ganz normalem Laden. Bisher hat mir der normale Ladevorgang im Alltag nebenbei und die paar Mal an der Raststätte auf Langstrecke vollkommen ausgereicht.
Ich finde leider keine Informationen zu den Kosten einer Wechelstation, ich gehe aber davon aus, dass man in den Regionen einer Tankstelle liegt, also locker 7-stellig.
Na lass dem so sein, wäre ja immer noch eine machbare Investition.
In China wird sowas wie irre subventioniert. Wenn der Plan sagt, dass es gemacht werden soll, dann wirds gemacht, koste es, was es wolle.
Wie gesagt, ich glaube auch nicht das so ein System ohne staatliche Eingriffe von alleine entstehen würde, da stimmt einfach die finanzielle Anzreizstruktur nicht für. Was sich halt glaube ich ändern würde wenn es erst einmal ein Massenmarkt wäre, aber komm da halt erst mal hin.
Dazu passend, sind die Wechselstationen in China hauptsächlich in Großstadtbereichen. In dünn besiedelten Bereichen gibts fast nix, da nutzt Dir das ganze System nix
Naja ist ja jetzt nicht ein nur dem BEV inhärentes Problem, für öffentlichen Nahverkehr sieht es da ja ähnlich aus. Die Leute sind halt in den Städten.
Bisher hat mir der normale Ladevorgang im Alltag nebenbei und die paar Mal an der Raststätte auf Langstrecke vollkommen ausgereicht.
Geschenkt, für Otto-Normalverbraucher ist eine Ladestation wahrscheinlich genug. Aber für geschäftliche Nutzung wie Waren- und Personenverkehr willst du halt nicht andauernd 15 Minuten oder mehr in der Gegend rumstehen, das kostet. Und auch Verbraucher würden die Möglichkeit glaube ich zu schätzen wissen wenn sie sie denn hätten.
Aber für geschäftliche Nutzung wie Waren- und Personenverkehr willst du halt nicht andauernd 15 Minuten oder mehr in der Gegend rumstehen, das kostet
Auch alles lösbare Probleme. Im Güterverkehr gibt es ja schon die Rechnung, dass die Reichweiten ausreichen, um in den vorgeschriebenen Pausen wieder genug nachladen zu können, da mangelt es im Moment noch am Ladenetz. Ich könnte mir auch vorstellen, dass an den großen Logistikzentren Lademöglichkeiten geschafffen werden, um die Umschlagzeiten zu nutzen. Das kann für die Betreiber ja sogar noch eine zusätzliche Einkommensquelle sein.
Im Güter-Nahverkehr sind die Strecken so kurz, dass es ausreicht, die Fahrzeuge nachts zu laden.
Im ÖPNV gibt es ausreichend Konzepte, um Busse an den Haltestellen und Wendeplätzen nachzuladen, damit sie über den Tag kommen. Die Planungs- und Steuerungssysteme der großen Hersteller unterstützen auch bereits E-Mobilität, um die Betriebsabläufe passend zu optimieren.
Das ganze Thema ist nicht mehr Neuland, das meiste ist bereits im Mainstream angekommen.
Und in 10-20 Jahren lachen wir wahrscheinlich sowieso drüber, weil die Akkutechnologie so weit fortgeschritten ist, dass sich niemand mehr Gedanken darüber macht. Das ist wie bei Handys, schaut man sich an, was vor 20 Jahren State-of-the-Art war, ist die Entwicklung schon heftig (https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Mobile_phones_introduced_in_2005)
Grundsätzlich ist immer ein schlechtes Jahr wenn Gehalt verhandelt wird. Frag die Opel Leute in Rüsselsheim die über Jahre 2 Prozent weniger als Abschluss bekommen als Werkssicherung was das gebracht hat.
Das mit dem Werksschließung ist allerdings ein anderes Blatt. Wenn drei Werke nur zu 50% ausgelastet sind, und keine Besserung in Sicht ist, dann macht das schon Sinn. Zumindest Betriebswirtschaftlich. (Zahlen ausgedacht)
Außerdem muss man wissen, die Einkäufer von VW drücken richtig die Preise. Da wird erwartet das die zulieferteile jedes Jahr 2-3% günstiger werden. Jetzt wird schon verhandelt, das wenn die Tarife für Amerika kommen, das die Zulieferer bitte entsprechend im Preis mit runter gehen. Das geht aber nicht da diese schon nur in einem 2% Margen Geschäft sind. Da wird bei Bauteilen in der Elektronik um jeden 0,1 Cent gefeilscht.
Danke!
sowohl was Umsatz (>322 milliarden Euro) als auch was Gewinn (>16 milliarden Euro) angeht.
Jawoll, solche Zahlen sind mies!
Von jedem Euro Umsatz waren demnach nur 5 cent Gewinn. Da meckern Aktionäre und sagen, jede Dönerbude kann das besser :) und tauschen Vorstandsköpfe aus.
Und wenn man schon vorhersagen kann, dass es in den Folgejahren noch schlechter wird statt besser, dann "muss" man als Chef radikal werden, damit der eigene Kopf hoffentlich aus der Schlinge kommt.
5% Umsatzrendite sind für ein Gewerbe/Industrieunternehmen voll in Ordnung.
~~Merz~~ VW ist Mittelstand?
Ne, aber für Konzerne habe ich auf die schnelle nichts gefunden. Ich sehe aber wenig Gründe, warum das für verarbeitende Industrie groß anders sein sollte.
Doch, je größer der Laden, desto knapper wird kalkuliert, und meistens ist dann wirklich die Umsatzrendite kleiner. Da hat man viele "Querbewegungen" (Ausgleich zwischen Abteilungen) innendrin, und mehr Verschiebungen von einem Jahr in ein anderes, und es wird auch viel mehr gelogen, um Pläne zu "erfüllen".
Damit wären die 5% doch sogar noch besser oder?
Die Aktionäre meckern bei VW nicht. Es läuft gut. Dividende wird gezahlt. Kurs ist stabil.
VW ist gerade erst mit 5,8 Milliarden $ bei Rivian eingestiegen: https://www.boerse-frankfurt.de/news/ROUNDUP-VW-besiegelt-Partnerschaft-mit-Rivian-cd5b2b7c-a3c2-4882-8b4b-1b3dbd012c83
Kurs ist Stabil LOL. Letzte 3 Jahre -65% verglichen mit ATH.
Die Zahl der verkauften Autos in Europa sinkt und Elektroautos haben weniger Teile als Verbrenner. Durch Emissionsgrenzen muss der Anteil an verkauften Elektroautos in der EU gesteigert werden. Also braucht man weniger Mitarbeiter. Dazu kommt noch das auch in China VW gerade große Probleme hat. Also hat man auch da Kapazitäten in den Fabriken und die Löhne sind niedriger. Also will man gerne Autos aus China nach Deutschland exportieren. Selbst in Europa gibt es im Osten Länder mit niedrigeren Löhnen wo VW auch Fabriken hat. Also würde man gerne die Fabriken in Deutschland schließen und Autos woanders bauen.
Dann gibt es den Umstieg auf Elektro. Daher hat VW die Entwicklung von Verbrennern eingestellt und man verkauft jetzt die Verbrenner billig, da man die Fabriken auf Verschleiß laufen lässt und man weniger investieren muss. Das kostet natürlich auch alles Geld. Das andere ist das man Porsche und Lambo gerne auf Verbrenner haben will. E-Fuels sind dumm, aber man kauft sich halt auch keinen Porsche um einfach ein Auto zu haben.
Oh und außerhalb von VW haben gerade ganz viele Hersteller von Verbrennerteilen richtig Probleme.
aber man kauft sich halt auch keinen Porsche um einfach ein Auto zu haben
Ich glaube nur deswegen kauft man sich überhaupt nen Porsche
oder halt einen Dacia und eine kleine Wohnung im Osten.
Das andere ist das man Porsche und Lambo gerne auf Verbrenner haben will. E-Fuels sind dumm, aber man kauft sich halt auch keinen Porsche um einfach ein Auto zu haben.
Die E-Porsche verkaufen sich aber offensichtlich auch nicht so schlecht, so oft wie man die sieht. Und technisch sollen die ja auch ziemlich gut sein (keine praktische Erfahrung, leider nicht in meinem Budget)
Bin einmal in einem mitgefahren, das Fahrgefühl ist traumhaft. Beim Beschleunigen wird man komplett in den Sitz gedrückt.
Der Gewinn muss stetig stark steigen. Alles andere ist das Ende.
MfG, Ihr BWLer des Vertrauens
Ihr BWLer des Vertrauens
Die Position ist bei mir seit geraumer Zeit vakant.
Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.
Gewerkschaft und Betriebsrat sind dagegen mit vermutlich genau den Gründen von OP.
Soweit ich es verstanden habe, sind die deutschen VW Werke nicht ausgelastet, deswegen will man da drastisch reduzieren.
Echt? Verstehe ich nicht, dabei sind sie doch mit 9 SUV Modellen (von insgesamt 30) und einem Kleinwagen (ab 20000 Euro) im Angebot breit aufgestellt. Ist da für Leute mit kleinem Geldbeutel und kleiner garage etwa nichts dabei?
Sie haben kein gutes und günstiges Elektromodell.
Und was wohl noch wichtiger ist: da die E-Mobilität verschlafen wurde und China und andere Hersteller technologisch langsam weit weg sind, sieht die Zukunftsprognose nicht allzu gut aus.
Außerdem braucht man wohl für E-Autos viel weniger Teile, also wohl perspektivisch auch weniger Leute, die die E-Autos zusammen basteln.
Ist das mit "E-Mobilität verschlafen" wirklich so? Ja, sie waren etwas spät dran, aber inzwischen haben sie ja ein Angebot. In Europa haben sie zB auch gegen Tesla wieder gut Marktanteile aufgeholt.
Außerdem ist das Problem doch auch, dass genau die E-Auto Werke nicht ausgelastet sind. Scheinbar hat VW sich verkalkuliert und den Bedarf über-schätzt.
Das stimmt, dass auch zu wenig E Autos bei uns gekauft werden. Aber ein relativ billiges "Volksauto" würde da eben schon sehr helfen, denke ich.
Und was wohl noch wichtiger ist: da die E-Mobilität verschlafen wurde und China und andere Hersteller technologisch langsam weit weg sind, sieht die Zukunftsprognose nicht allzu gut aus.
VW hat die E-Mobilität nicht verschlafen, die waren ganz früh dabei, die MEB-Plattform ist auch technisch gut, und man hat unter Diess auch stark auf E-Mobilität gesetzt. Das wurde dann später aber wieder abgesägt, was einfach die falsche Entscheidung war.
Und man hätte früher mehr Anstrengung in die Software legen sollen, die war bei den ersten MEB-Modellen einfach unterirdisch und die Probleme wurden nicht hart genug angegangen. Dabei wäre es so einfach gewesen, sich einfach mal was bei Tesla abzuschauen. Tesla übertreibt es zwar mit den Software-Funktionen ein bißchen, aber sie sind kompromisslos auf BEV optimiert. Im VW-Konzern hat man die Probleme nur langsam oder gar nicht gelöst und die Bestandskunden, die einen Haufen Geld ausgegeben und auch noch die Rückmeldungen zu den Problemen geliefert haben, dann auch noch im Regen stehen lassen. Viele Funktionen wurden erst spät oder gar nicht für ältere Baujahre rückportiert.
War nicht Teil der Erklärung, dass der Volkswagen Konzern mit all seinen Marken gut dasteht, es aber um die Marke Volkswagen geht, die nicht gut dasteht?!
Der Absatz der Marke Volkswagen Pkw lag in den ersten neun Monaten 2024 mit 2,3 (2,2) Mio. Fahrzeugen in der Größenordnung des Vorjahres. Der Polo, der Golf, der ID.7 und der Atlas verzeichneten eine verstärkte Nachfrage. Der neue Passat, der neue Tiguan und der ID.7 Tourer wurden erfolgreich im Markt eingeführt. Die Umsatzerlöse lagen mit 63,5 (63,4) Mrd.€ auf dem Niveau des Vorjahres. Das Operative Ergebnis belief sich auf 1,3 (2,1) Mrd.€. Neben gestiegenen Fixkosten belasteten Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen das Ergebnis. Positiv wirkten Mixeffekte sowie optimierte Materialkosten.
Interessant. In Kapitalismuslogik ist der Laden aber kurz vorm Sterben, wenn es kaum Wachstum gab ¯\_(ツ)_/¯
Edit: Ach du je, und das operative Ergebnis ist auch noch stark eingebrochen. Schnell Sondervermögen Volkswagen ins Grundgesetz
Soweit ich das ausm Bericht rauslesen und interpretieren kann ist es wohl sehr teuer einen großen Autobauer zu einem E Autobauer umzubauen und bringt dann halt große Kosten mit sich. Die aktuellen Arbeiter braucht man dann halt evtl. in der Menge nicht. Volle Lagerhallen umbauen und zu restrukturieren ist halt 10x mehr Aufwand als etwas neues zu bauen.
Also so wie ich das verstanden habe hat der Konzern VW keine Probleme, sondern die Automarke VW. Irgendwie gehört VW noch eine ganze Menge anderer Kram.
Zum Beispiel Audi und Porsche
VW Konzern != Marke VW
Das Operative Ergebnis Jan-Sept 24 ist um 20% niedriger als Jan-Sept 23. Wenn du aktuellere Zahlen willst kannst du bei Aktienunternehmen eigentlich direkt auf die Website nach Investor Relations suchen.
Es gibt auch Effekte bei Aktienunternehmen wodurch sich Gewinnrückgang negativ auf die Aktie auswirkt was die finanzierung von allem Teurer machen kann was weiter den Gewinn senkt wodurch alles sehr schnell bergab gehen kann. Negatives Gewinnwachstum ist meistens sehr gefährlich.
So stark ist die Aktie jetzt allerdings auch nicht gefallen.
-65% verglichen mit von vor 3 Jahren. -50% verglichen mit vor 5 Jahren. Bedeutet halt das deine Kosten für eine Finanzierung über Aktien doppelt so hoch bzw. dreimal so hoch sind.