this post was submitted on 22 Jan 2024
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DACH - jetzt auf feddit.org

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[–] germanatlas@lemmy.blahaj.zone 35 points 8 months ago (1 children)

Da fragt man sich mit allen Gehirnzellen, warum Gen Z so sehr auf Teilzeit und Viertagewoche setzt…

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de 9 points 8 months ago (1 children)

Ja, aber diskutiere mal mit Generation Boomer darüber. Die sind ja alle faul, weil sie nicht das Leben so in Arbeit versenken und auf sie Versprechungen reinfallen wollen, die für Gen Y und Z einfach nur noch blanke Lügen sind.

[–] Spike@feddit.de 10 points 8 months ago (1 children)

Meanwhile, boomer: Wir wollen so schnell wie möglich in Rente.

[–] Takios@feddit.de 3 points 8 months ago

Da ist dann das Argument "Ich hab ja auch schon genug gearbeitet!!" 🙄

[–] MrCookieRespect@reddthat.com 17 points 8 months ago

Dinge anzünden hilft.

[–] muelltonne@feddit.de 17 points 8 months ago (2 children)

Man fühlt sich nicht nur so, man ist es einfach: Arbeiten die letzten Jahre war ja auch echt Arbeiten im höheren Schwierigkeitsgrad. Erst Corona mit allen Problemen, die man dann auf der Arbeit zu lösen hatte inkl. "Lieferketten kaputt", dann die russische Invasion, diverse weitere Schocks, keine Leute da und stetig die Hälfte krank. Macht wirklich keinen Spaß mehr.

[–] Spike@feddit.de 27 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (4 children)

Vergiss nicht, dass die Scheisse aus uns rausoptimiert wird. Wir* sind so produktiv wie nie zuvor. Die ganzen Managerkurse bringen einem bei, wie man das am besten nutzt und wie man motiviert und Leute bindet und alles wird analysiert - aber es dient halt alles der Produktivitätssteigerung. Sogar die Pausen.

Ich glaube, zu viel Optimierung ist nicht gut. Leider kann ich das nicht belegen.

*Also ich persönlich jetzt nicht, aber... allgemein halt.

[–] lichtmetzger@feddit.de 13 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (2 children)

Vergiss nicht, dass die Scheisse aus uns rausoptimiert wird.

Das bemerke ich besonders als Coder. Es gibt zig Stellenausschreibungen in meiner Branche, und die meisten davon sind für "Full Stack"-Entwickler. Übertrieben gesagt, erwarten wohl viele, dass man 30 Frameworks und Sprachen beherrscht und das natürlich mit mehrjähriger Erfahrung. Bezahlt werden dafür 35k im Jahr.

Jeder will eine eierlegende Wollmilchsau anstellen, aber fast keiner will sie dann auch anständig bezahlen. Auch in der Firma in der ich aktuell arbeite, hat man sich sehr gefreut, dass ich React gelernt habe und tolle Komponenten damit entwickelt habe. Gab's mehr Geld? Nö. Erst als ich ein besseres Angebot von der Konkurrenz erhalten habe, wurde gleichgezogen und weil ich den Sack voll hatte, hab' ich eine 4-Tage-Woche zusätzlich rausgehandelt.

Man kann schon echt den Spaß an der Arbeit verlieren, wenn es bedeutet, Monat für Monat von Paycheck zu Paycheck zu leben - wofür lern' ich den ganzen Scheiß denn, wenn ich am Ende finanziell nichts davon habe?

Ich hab auch mal in einer Bude gearbeitet, die einem alles geboten hat außer richtiges Geld. Das war schon echt peinlich - es gab ein Adobe-Abo, Spotify-Abo, Jobrad, Handy von der Firma, Gutscheine für irgendwelches Zeugs, aber nie Gehaltserhöhungen. Bin da so schnell wie möglich abgehauen, denn so kann man ja nicht leben. Der Chef war selbstverständlich in der FDP.

Grundsätzlich gilt ja die Regel, dass Firmen so viel Arbeitskraft für so wenig Kohle wie möglich rausoptimieren wollen und Arbeitnehmer das genau andersrum tun. Ich finde es gut, dass sich aufgrund des Fachkräftemangels und des Einsatzes der Gen-Z das Blatt wendet und wir als Arbeitnehmer mittlerweile Forderungen stellen können, die zähneknirschend akzeptiert werden müssen, weil der Arbeitgeber sonst u.U. überhaupt niemanden mehr findet. Das kann gerne so weitergehen, so wird die 4-Tage-Woche vielleicht irgendwann nicht mehr belächelt, sondern als normal akzeptiert.

[–] passepartout@feddit.de 6 points 8 months ago (2 children)

Ich bin als backend dev mit 45k eingestiegen und komme mir schon unterbezahlt vor, aber 35k full stack ist nicht echt oder?

[–] lichtmetzger@feddit.de 7 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Mir wurden auch schonmal 32k geboten, von einer Agentur die sich selbst als "episch" bezeichnet hat...

Man muss dazu sagen, dass ich aus Mecklenburg-Vorpommern komme und die Gehälter hier generell viel niedriger sind als im Westen. Ich bewerbe mich remote deutschlandweit und habe den Eindruck aus diversen Bewerbungsgesprächen, dass manche Firmen aus dem Westen meinen Standort zum Anlass nehmen, absurd niedrige Gehälter vorzuschlagen - weil sie denken, dass das für uns hier ein Topf voll Gold wäre.

Allerdings schmeißen viele auch "Full Stack" in die Stellenausschreibung und haben null Plan, was das eigentlich bedeuten soll...meistens merkt man das schon direkt beim Lesen und kann Reißaus nehmen, aber nicht immer.

[–] meekah@lemmy.world 1 points 8 months ago

Habe als frisch ausgelernter azubi Mal 38k bekommen, und habe sowohl am Frontend als auch Backend gearbeitet.

[–] tryptaminev@feddit.de 5 points 8 months ago

Grundsätzlich gilt ja die Regel, dass Firmen so viel Arbeitskraft für so wenig Kohle wie möglich rausoptimieren wollen und Arbeitnehmer das genau andersrum tun.

Wenn die Bedingungen stimmen, also ein angemessenes Gehalt, dass den Lebensunterhalt gut sichert, echte Wertschätzung (dazu gehört auch das Gehalt) und sinnvolle Strukturen und eine respektvolle und produktive Kultur im Unternehmen herrscht, dann machen die Meisten ihre Arbeit auch gerne.

Und das ohne besonders viel Druck auf Gehaltserhöhungen oder Arbeitszeitverkürzung zu machen. Die meisten Arbeitnehmer wollen nicht mit harten Bandagen kämpfen, sie müssen mit harten Bandagen kämpfen.

[–] bmaxv@noc.social 5 points 8 months ago (1 children)

@Spike @muelltonne

Ironischerweise ist es noch nicht mal optimal. Es ist eine merkwürdige Scheinwelt die so tut als wäre optimal das Ziel, aber dann ganz andere Ziele hat als tatsächliche Performance.

Beispiel? MS office. Man guckt sich das Problem nicht mal ein, zwei Tage an und automatisiert es, sondern man verlangt das Leute Excel können.

Die Leute automatisieren es dann auch, aber schlecht, mit verknüpften Listen und so.

[–] Spike@feddit.de 2 points 8 months ago

@muelltonne @bmaxv

Wegen solcher Kommentare liebe ich feddit, danke für die Antworten. Der eine erweitert meinen Beitrag, der andere bringt ihn nochmal richtig hart auf den Punkt und sagt, was ich nicht konnte.

Du hast vollkommen recht mit dieser Scheinwelt. Was man optimiert ist glaube ich eher das... Anspruchsdenken? Ich denk hier nur laut nach.

[–] muelltonne@feddit.de 3 points 8 months ago

Ich glaube, zu viel Optimierung ist nicht gut. Leider kann ich das nicht belegen.

Du brauchst halt auch mal eine Auszeit und Pausen. Es gibt Gründe, warum das Arbeitszeitgesetz dir Pausen verpflichtend vorschreibt. Immer nur 100% Vollgas geht nicht - das merkt man halt besonders jetzt im Winter in der Krankheitszeit oder auch im Sommer bei 35°C, dass man einfach nicht immer gleich leistungsfähig ist. Und gerade diese Tätigkeiten, die man dann irgendwie doch noch so etwas durch vor Feierabend gemacht hat (Ablage, Briefe eintüten, Zeugs physikalisch irgendwo hinbringen) sind genau die Dinge, die wegoptimiert werden.

[–] trollercoaster@feddit.de 3 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Vergiss nicht, dass die Scheisse aus uns rausoptimiert wird.

Wenn die Optimierung wenigstens eine echte Optimierung wäre und nicht irgendeine Bullshit-Optimierung, die von sinnlosen Metriken oder dem subjektiven Empfinden sogenannter "Führungskräfte" getrieben wird.

[–] Jumi@lemmy.world 6 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Nicht zu vergessen, dass mein Gehalt von Tag zu Tag kleiner wird.

[–] muelltonne@feddit.de 3 points 8 months ago

Das kommt echt noch dazu: Gerade in den entsprechenden Tarifverhandlungen demotiviert die Führungsetage dann wirklich jeden.

[–] lichtmetzger@feddit.de 15 points 8 months ago

Ein Tag mehr Freizeit pro Woche macht so viel aus. Bin letztes Jahr auf die 4-Tage-Woche (bei 32h) gewechselt und ich habe so viel Energie wie zuletzt in der Schulzeit.

Das Gute ist, dass ich die neugewonnene Freizeit und Energie oft nutze um als Coder neue Tools, Frameworks und Programmiersprachen zu lernen, durch die ich auf lange Sicht besser bezahlte Jobs bekomme. Das wäre gar nicht möglich wenn ich 5 Tage die Woche arbeiten müsste.

"Es gibt nur eine Antwort auf die Frage "Kann ich das?" - und die kannst du nicht finden, wenn du ackern musst den ganzen Tag" - Conny

[–] TanteRegenbogen@feddit.de 1 points 8 months ago

Wenn alle gleichzeitig zur Arbeit fahren, gibt es Stau und wenns Stau gibt, gibt es Stress und wenn man gestresst zur Arbeit kommt, hat man kein Bock mehr. Darum müsse mehr Homeoffice her, flexiblere Arbeitszeiten und Vier Tage Woche.